Die Schwarzwaldklinik

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Die Mutprobe (1)

 

 

In der Klinik Freudenstadt. Professor Brinkmann besucht Schwester Christa an ihrem neuen Arbeitsplatz.

Prof. Brinkmann (mit einem Strauß Rosen in der Hand): Guten Tag. Das ist ein Heiratsantrag. Du hörst auf hier. Das Geld für's Studium kriegst du von mir.

Schwester Christa: Aber ich kann doch nicht...

Prof. Brinkmann: Keine Widerrede. Ich mach' das für mich, nicht für dich. Ich will dich nicht erst in zwei oder drei Jahren. Nein, ich will dich sofort, verstehst du?

Schwester Christa: Hach.

Professor Brinkmann und Schwester Christa küssen sich.

Der leitende Klinikchef kommt gerade vorbei.

Klinikchef: Wo sind wir denn hier? Sind Sie ein Patient?

Prof. Brinkmann: Nein.

Klinikchef: Ich werde das der Oberschwester melden, Schwester Christa. Und Sie gehen jetzt bitte.

Prof. Brinkmann: Jawohl. Besorg' dir schnell alle Papiere, ja? Wann ist dein Dienst zu Ende?

Schwester Christa: In einer Stunde.

Prof. Brinkmann: Ich wart' auf dich im Café vor der Klinik.

Professor Brinkmann küsst Schwester Christa erneut.

Prof. Brinkmann: Verzeihung.

Professor Brinkmann geht.

Klinikchef: Wer war das denn?

Schwester Christa: Das war Professor Brinkmann, der Chef der Schwarzwaldklinik.

Klinikchef: Naja, also... so geht das trotzdem nicht.

Schwester Christa: Natürlich nicht. (schmunzelt)

Bei Schwester Christa zu Hause. Professor Brinkmann steht im Garten auf der Terrasse.

Prof. Brinkmann: Ach.

Schwester Christa kommt ans Wohnzimmerfenster und klopft. Professor Brinkmann und Schwester Christa geben sich einen Kuss auf die Scheibe. 

Schwester Christa: Warum willst du mich heiraten?

Prof. Brinkmann: Warum?

Schwester Christa: Ja. Warum?

Prof. Brinkmann: Tja... äh...

Schwester Christa: Du musst doch nicht. Du könntest doch ebenso unsere... unsere Freundschaft pflegen. Wär' das nicht leichter? Und Probleme ... ich meine... den Tag X.

Prof. Brinkmann: Willst Du's denn?

Schwester Christa: Nein. Ich will es nicht. Aber warum willst du es nicht?

Prof. Brinkmann: Wenn ich den Tag X einkalkulierte, dann würd' ich dich ja nicht lieben.

Im Garten beim Professor Brinkmann. Udo hackt Holz.

Käti: Was ist los?

Udo: Wieso?

Käti: Du hackst Holz?

Udo: Ich weiß.

Käti: Sowas machst du doch sonst nie.

Udo: Das macht mir eben Spaß.

Käti: Sieht aber nicht so aus.

Udo: Auf's Aussehen kommt es nicht an.

Käti: Es muss ja nicht immer die Hallo-Süße-Masche sein.

Udo: Wovon sprichst du eigentlich?

Käti: Von Frau Dr. Katarina Gessner.

Udo: Was hat die mit meinem Holzgehacke zu tun?

Käti: Alles. Du hackst Holz, weil du unglücklich bist.

Udo: Soso.

Käti: Sag' es ihr doch.

Udo: Was?

Käti: Na, wie ernst es dir ist.

Udo: Käti, du nervst mich, echt.

Käti: Und wenn du einen Korb bekommst, trag's mit Würde. Eine Frau fühlt, wenn es ein Mann ernst meint.

Udo: Was du nicht sagst. Die steckt mich doch in die Tasche. Da bin ich 'ne Nummer zu klein für.

Käti: Du nimmst einen wunderschönen Strauß Blumen und bringst sie ihr in die Klinik.

Udo: Nene, mein Vater ist schon mit Blumen in die Klinik, der kann sowas. Weil er von gestern ist, aber bei mir... da lacht sich ja schon der Portier tot.

Käti: Na, kannst du mir sagen wieso Blumen von gestern sind?

Udo: Nein. Pass mal auf, Käti. Und die weiß, dass ich all die Jahre kein Kind von Traurigkeit gewesen bin. Sie weiß von Elke, Elvira und all den anderen Späßchen. Ich käme mir selbst komisch vor, wenn ich plötzlich mit feierlichem Ernst meine Gefühle verkünde.

Käti: Tja, dann musst du eben leiden. Leiden und Holz hacken.

Udo: Du bist fantastsich. Ich liebe dich.

Käti: Ja, so ginge es. Du musst nur Käti gegen Katarina austauschen.

Udo küsst Käti.

Udo: Danke.

Professor Brinkmann kommt nach Hause.

Udo beginnt damit Blumen im Garten abzuschneiden.

Prof. Brinkmann: Sag' mal, was hat der denn?

Käti: Er liebt.

Prof. Brinkmann: Na sowas. Wie wird er damit fertig?

Käti: Siehst du ja.

Udo: Guten Tag, Papa.

Udo steckt Professor Brinkmann eine Blume ans Jacket.

Prof. Brinkmann: Du sag' mal, meine schönen Blumen.

Udo eilt davon.

Käti: Sag' mal...

Prof. Brinkmann: Mmmmh?

Käti: Was hast Christa gesagt?

Prof. Brinkmann: Sie hat ja gesagt. Kannst du dir vorstellen wie ich mich jetzt fühle? Du?

Professor Brinkmann nimmt Käti auf die Arme und beide lachen vergnügt.

Hannes, Bertram und Gundi sind mit dem Fahrrad unterwegs.

Hannes: So, und jetzt Großentscheidungskampf zwischen Betram und mir. Wer zuerst wieder hier ist, ok?

Bertram: Aber du hast doch keine Puste mehr.

Hannes: Das werden wir ja sehen. Gundi?

Gundi: Ja.

Hannes: Du gibst das Startzeichen.

Gundi: Ok, mache ich. Eins, zwei,...

Hannes: Quatsch, mit der Pistole.

Gundi: Ok, auf die Plätze, fertig,... (macht Pistolengeräusche)

Hannes: Jo!

Gundi: Ich warte am Höhleneingang auf euch.

In der "Schwarzwaldklinik". Dr. Schäfer kommt ins Chefarztzimmer.

Dr. Schäfer: Äh, darf ich mal?

Prof. Brinkmann: Ja natürlich, kommen Sie rein.

Dr. Schäfer: Danke. Ich hab' mir eben den Operationsplan durchgesehen. Ich bin in der nächsten Woche nur einmal drauf. Ist das ein Versehen? Oder...

Prof. Brinkmann: Nein, das ist kein Versehen. Nehmen Sie Platz, Herr Kollege.

Dr. Schäfer: Danke.

Prof. Brinkmann: Haben Sie sich selber schon einmal nach diesen möglichen Gründen gefragt?

Dr. Schäfer: Wieso... äh... operiere ich schlecht?

Prof. Brinkmann: Nein. Nein, Sie operieren ausgezeichnet. Aber glauben Sie wirklich das gewisse Handicaps... übersehen werden können? Auf Dauer? Was ist das was sie haben?

Dr. Schäfer: Es ist... ähm... ich habe Rheuma. Ich dachte nur nicht, dass es schon so schlimm ist, dass man es merkt.

Prof. Brinkmann: Wann ist es schlimm? Wenn Sie ein Gefäß verletzen, daneben schneiden? Das wollen wir doch verhindern, nicht? Wo lassen Sie sich behandeln?

Dr. Schäfer: Tja, bisher habe ich mich immer selbst behandelt. Mit Medikamenten die Phenylbutazon und Oxyphenylbutazon enthalten.

Prof. Brinkmann: Medikamente denen die Zulassung wegen zu hohen Risikos entzogen wurde.

Dr. Schäfer: Sicher sicher. Inzwischen gibt's ja eine Anzahl von Präparaten die besser verträglich sind, aber... die helfen mir nicht. Jedenfalls nicht gegen diese akuten Gichtanfälle. Ich habe gehofft, dass ich das noch ein paar Jahre durchhalte, aber...

Prof. Brinkmann: Sie haben's schon lange?

Dr. Schäfer: Ja.

Prof. Brinkmann: Es gibt doch ausgezeichnete Kurbäder gegen Stoffwechselerkrankungen.

Dr. Schäfer: Jaja, diese Kuren mache ich ja auch immer während des Urlaubs, aber es ist ein zwei Wochen besser, aber im Grunde... werde ich mich wohl damit abfinden müssen, dass es bald vorbei sein wird mit dem operieren. Ihrer Meinung nach sollte ich ja sofort damit aufhören. Nicht?

Prof. Brinkmann: Ehrlich gesagt ja.

Dr. Schäfer: Verstehe. Naja, dann werde ich eben in Rente gehen.

Professor Brinkmann: In Rente. Für Sie gibt's doch noch andere Jobs.

Dr. Schäfer: Am Schreibtisch in der Ärztekammer vielleicht.

Prof. Brinkmann: Jaja, ich weiß ich hab' leicht reden. Ich will Ihnen nur meine Hilfe anbieten.

Dr. Schäfer: Danke.

Hannes, Bertram und Gundi am Höhleneingang. 

Hannes: Weißt du noch?

Bertram: Ja klar.

Hannes: Drei Minuten und elf Sekunden war der Rekord.

Gundi: Wovon sprecht ihr?

Hannes: Von der Höhle. Da oben ist der Eingang und da hinten ist der Ausgang. Wer am schnellsten durch war hatte gewonnen. Tut mir leid, dass du immer verloren hast.

Bertram: Jajaja, hast du noch so ein paar alte Hüte?

Hannes: Na ok, ich gebe ja zu das ist lange her, aber... wir könnten eine neue Meisterschaft austragen, he?

Gundi: Ach komm, hört doch auf mit dem Quatsch. Könnt ihr nicht lesen? Betreten verboten.

Hannes: Das war doch damals auch schon verboten. Das hat überhaupt nichts zu sagen. Also, wer die beste Zeit hat bekommt Gundi, ok?

Gundi: Ich bin doch keine Trophäe.

Hannes: Gundi, du gibst das Startzeichen. Aber erst wenn ich oben bin, klar?

Gundi: Also meinetwegen.

Bertram: Ts, das ist doch verrückt.

Gundi: Wir warten am Höhlenausgang.

Hannes: Ok.

Gundi: Achtung, los!

Hannes läuft mit hohem Tempo durch die Höhle.

In der "Schwarzwaldklinik". Dr. Katarina Gessner und ihre Tochter Angie sind im Ärztezimmer am spielen.

Dr. Katarina Gessner: Sechs, so jetzt werde ich dich aber noch schmeißen. Jetzt pass auf.

Es klopft an die Tür.

Dr. Katarina Gessner: Ja?

Udo kommt rein.

Udo: Verzeihung.

Dr. Katarina Gessner: Ja bitte, wofür?

Udo: Ja, ich... äh...

Dr. Katarina Gessner: Haben Sie auch Dienst heute?

Udo: Nein nein, trotzdem...

Dr. Katarina Gessner: Aha.

Angie: Wer is'n das, Mami?

Dr. Katarina Gessner: Also pass auf, der ist auch Arzt und der heißt Dr. Brinkmann. Das ist Angie. Sagen Sie, sind diese wunderschönen Blumen etwa für mich?

Udo: Nein... äh... ich dachte, weil das in dem Zimmer da immer so kahl ist da... wenn Sie sie natürlich gerne haben wollen?

Dr. Katarina Gessner: Nein, danke. Also haben hätte ich sie wollen, wenn sie für mich gedacht gewesen wären.

Angie: Spielst du mit?

Dr. Katarina Gessner: Angie, ich fürchte der hat keine Zeit. Aber ich mach' weiter.

Udo: Ich werd' dann mal wieder.

Udo geht ins Nebenzimmer.

Udo: Sie hat ein Kind. Ein Kind.

Dr. Katarina Gessner kommt rein.

Dr. Katarina Gessner: Herr Kollege? Ich hoffe Sie verraten mich nicht. Ich mein ich weiß natürlich, dass Kinder im Bereitschaftszimmer nicht erlaubt sind, aber.. ich hatte vergessen meinem Mann Bescheid zu sagen, dass er heute auf Angie aufpassen muss.

Udo: Jaja.

Dr. Katarina Gessner: Sie wussten nicht, dass ich ein Kind hab'?

Udo: Nein. Das geht mich auch nichts an.

Dr. Katarina Gessner: Diese Blumen waren doch für mich, oder?

Udo: Ja.

Dr. Katarina Gessner: Aber die Tatsache, dass ich ein Kind hab', hat Sie völlig aus dem Konzept gebracht.

Udo: Nö, nein nein, das...

Dr. Katarina Gessner: Sondern?

Udo: Machen Sie doch kein Drama aus der Tatsache, dass ich einer Kollegin ein paar Blumen mitbringe. Das... die wachsen wild bei uns.

Dr. Katarina Gessner: Ahja.

Udo: Entschuldigen Sie.

Eine Durchsage im Ärztezimmer ertönt aus dem Lautsprecher: Dr. Gessner, bitte Station A.

Dr. Katarina Gessner: Entschuldigen Sie mich.

Dr. Katarina Gessner verlässt das Ärztezimmer.

Udo: Ich bin doch ein blöder Hund.

Udo nimmt die Blumen und wirft sie in den Abfalleimer.

Angie kommt rein.

Angie: Sprichst du mit dir selber?

Udo: Was? Nö.

Angie sieht die Puppe in der Zimmerecke.

Angie: Gehört dir die Puppe?

Udo holt die Puppe.

Udo: Willst du die haben?

Angie: Ja.

Udo: Da.

Angie: Danke.

Angie gibt Udo einen Kuss auf die Wange und geht.

Gundi und Bertram warten am Höhlenausgang auf Hannes.

Hannes: Hallo! Wieviel?

Gundi: Zwei Minuten und Fünfzig.

Hannes: Na bitte, neuer Weltrekord. Also ab in die Startlöcher, Kumpel. Du nimmst den Weg zurück.

Gundi: Ich habt echt 'ne Meise.

Hannes: Wieso, das macht doch Spaß.

Gundi: Ok, wenn's Spaß macht. Fertig? Los!

Bertram läuft in die Höhle. Er versucht sich an den Weg zu erinnern, stürzt dabei und rutscht mit dem Bein in eine Spalte.

Bertram: Ah!

Währenddessen draußen vor der Höhle.

Gundi: Schon dreieinhalb Minuten.

Hannes: Was hast du denn gedacht? Der Junge ist nicht in Form.

Bertram versucht sich aus der Spalte zu befreien und schafft es nicht. Er verliert das Bewußtsein.

Gundi: Ob ihm was passiert ist?

Hannes: Was soll denn passieren?

Gundi: Ja was weiß ich. Vier Minuten schon.

Bertram: Ok, ich schau mal nach. Ich nehm' den gleichen Weg zurück. Aber der hat sich bestimmt nur versteckt. Wetten?

Hannes sucht Betram in der Höhle.

Hannes: Berti!... Hey, Berti!... Berti!... Wo bist du denn?... Meld' dich mal!... Berti!... Berti!

Hannes läuft an Berti vorbei.

Hannes kommt am Höhlenausgang an.

Hannes: Gundi!

Gundi: Was ist?

Hannes: Ich kann ihn nicht finden. Es muss irgendwas passiert sein. Hol' Hilfe. Ich such' weiter.

Gundi: Ja.

Gundi fährt mit dem Fahrrad in den nächsten Ort. Auf einem Hof sucht sie Hilfe und findet sie auch dort. 

Gundi: Grüß Gott.

Herr Bolt: Grüß Gott. Was gibt's denn?

Gundi: Ein Unfall in der Tropfsteinhöhle. Ein Freund von mir der kommt da nicht mehr raus.

Herr Bolt: Dann fragen Sie meinen Sohn. Der ist bei der Polizei.

Georg Bolt: Warum seid's ihr überhaupt reingegangen? Das ist doch verboten.

Gundi: Ja, ja ich weiß, aber... es tut mir auch leid.

Georg Bolt: Ich komme mit. Ich kenn' die Höhle.

Gundi: Äh, darf ich telefonieren? Der Vater... der Vater des Verunglückten ist Arzt.

Georg Bolt: Im Gang ist das Telefon.

Gundi: Ja, danke.

Gundi ruft in der "Schwarzwaldklini" an. Dr. Katarina Gessner nimmt ab.

Dr. Katarina Gessner: Gessner, Apparat Dr. Schäfer? Wer ist da? Achso. Ja, tut mir leid. Dr. Schäfer ist außer Haus. Achso, bitte, bitte, Fräulein Gundi, jetzt versuchen Sie sich zu beruhigen. Also... in der alten Tropfsteinhöhle am Kranichberg.

Bei Professor Brinkmann zu Hause im Gespräch mit Udo.

Prof. Brinkmann: Hoffentlich kränkt es dich nicht wenn ich dir sage, dass mir dein Kummer irgendwie sympathisch ist.

Udo: Nein.

Prof. Brinkmann: Der macht so erwachsen.

Udo: Aha.

Prof. Brinkmann: Naja, ein Glücklicher hat einem Unglücklichen gegenüber leicht reden.

Udo: So ist es. Trotzdem, ist nett von dir.

Prof. Brinkmann: Wenn du es aber trotzdem noch schaffen solltest und sie nach dem Motto "Feindliche Stellung erobert, wo ist das nächste Ziel" wieder fallen lassen solltest, dann wär' ich aber gar nicht mehr nett zu dir. 

Udo: Ist doch klar. Wieso ist es auf einmal so kompliziert?

Prof. Brinkmann: Weil du es zum ersten Mal ernst meinst.

Udo: Das kann sein. Trotzdem kratze ich mir Argumente zusammen warum es mir nicht ernst sein sollte. Sie ist noch verheiratet, ist älter, hat ein Kind, eine erzkatholische Familie und Pastor im Hintergrund. Sie nimmt mich nicht ernst.

Prof. Brinkmann: Du, eine Frau schützt sich so gut sie kann. Und wer Entscheidungen lebt der hat was durchgemacht.

Bei der Höhle. Gundi bringt Hilfe mit.

Hannes: Ich hab' ihn nicht gefunden.

Georg Bolt: Verschnauf 'nen bißchen. Ich werd' ihn schon finden.

Georg Bolt geht in die Höhle und sucht nach Bertram.

Gundi: Macht Spaß, was? Hast du gesagt macht Spaß sowas?

Hannes: Bitte hör' auf, ja?

Dr. Katarina Gessner telefoniert mit Dr. Schäfer.

Dr. Katarina Gessner: Also ich hab' da eben einen etwas dubiosen Anruf bekommen von einem Mädchen namens Gundi. Die sagt Ihr Sohn Berti wäre in einer Höhle und käme nicht wieder raus.

Dr. Schäfer: In einer Höhle? In was denn für einer Höhle?

Dr. Katarina Gessner: Am Kranichberg. Also ob wirklich was passiert ist konnte sie gar nicht sagen. Sie war nur wahnsinnig aufgeregt.

Dr. Schäfer: Ja, haben Sie einen Rettungswagen geschickt?

Dr. Katarina Gessner: Nein, noch nicht. Ich wollt' Sie erst verständigen.

Dr. Schäfer: Danke.

Währenddessen in der Höhle. Georg Bolt sucht nach Bertram.

Georg Bolt: Hallo!... Hallo?... Hallo!... Hallo!... Hallo!... Hallo!

Georg Bolt stürzt plötzlich in die Tiefe.

Im Hause Schäfer.

Frau Schäfer: Was machst du denn da?

Dr. Schäfer: Ich muss sofort zum Kranichberg. Berti ist da in einer Höhle.

Frau Schäfer: In einer Höhle? Und?

Dr. Schäfer: Ja, er kommt nicht wieder raus. Seine Freundin hat angerufen in der Klinik.

Frau Schäfer: Und jetzt willst du in die Höhle mit deinem Rhema?

Dr. Schäfer: Was denn Rheuma. Ich kenn' diese Höhle und hab' meine Ausrüstung noch von früher. Entschuldige bitte.

Frau Schäfer: Von früher, aber jetzt... Warte, ich komm' mit.

Gundi und Hannes warten noch immer vor der Höhle.

Gundi: Nun kommt der auch nicht wieder.

Hannes: Ich geh' nochmal rein.

Gundi: Nein, du bleibst hier.

Dr. Schäfer und seine Frau treffen ein.

Dr. Schäfer: Ist Berti noch drin?

Hannes: Ja.

Dr. Schäfer: Wie lang' denn schon?

Hannes: Ungefähr 'ne Stunde.

Gundi: Da ist noch einer drin. Einer von einem Bauernhof der ihn retten wollte.

Frau Schäfer: Bitte geh' nicht. Lass uns lieber den Rettungsdienst rufen.

Dr. Schäfer: Lass mich, ich weiß schon was ich tue.

Dr. Schäfer macht sich auf die Suche.

Dr. Schäfer: Berti!... Bertiiii!... Berti!

Draußen vor der Höhle. Alle warten.

Dr. Schäfer sucht weiter und findet Georg Bolt. Er ist tot.

Hannes will nicht länger warten.

Gundi: Wo willst du hin?

Hannes: Ich geh' nochmal rein.

Frau Schäfer: Aber...

Hannes: Ich halte es nicht mehr aus.

Dr. Schäfer sucht weiter.

Dr. Schäfer: Berti!... Berti!

Bertram wird wach und fängt an zu wimmern.

Dr. Schäfer: Berti! Um Gottes Willen.

Dr. Schäfer hält Bertram ein Riechpulver unter die Nase.

Dr. Schäfer: Zieh, zieh hoch. Zieh hoch. Ja, so ist's gut. Menschenskind, mein Junge. Was treibst du denn, mmmh? Bist du verletzt?

Bertram: Mein Fuß.

Dr. Schäfer: Dein Fuß. Das kriegen wir schon.

Hannes: Bertiii!

Dr. Schäfer: Hierher, ich hab' ihn!

Dr. Schäfer versucht Bertram zu befreien.

Dr. Schäfer: Geduld. So.

Dr. Schäfer und Hannes bringen Bertram ins Freie.

Dr. Schäfer: Vorsichtig, langsam. So, vorsichtig.

Frau Schäfer: Berti!

Bertram: Ah!

Dr. Schäfer: Gut.

Dr. Schäfer: Berti. Wie konntest du nur so leichtsinnig sein?

Hannes: Haben Sie auch den anderen gesehen?

Dr. Schäfer: Ja, sicher.

Hannes: Den können wir auch gleich holen. Ich bin wieder bei Kräften.

Dr. Schäfer: Deine Kräfte nützen ihm jetzt nichts mehr. Er ist nämlich tot, mein Lieber. Abgestürzt.

Hannes: Was?

Dr. Schäfer: Ja, und lesen könnt ihr wohl auch nicht. Da steht doch "Betreten verboten". Aber das reizt euch nur noch, nicht? Da macht's erst richtig Spaß, nicht?

 

 

 

 

 

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