Die Schwarzwaldklinik

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Der Dieb (2)

 

 

Pfleger Mischa kommt ins Zimmer des Landrats. Er hält eine Puppe in der Hand.

Mischa: Tag, Herr Landrat. Sie haben geklingelt?

Landrat: Ja, Mischa, da isch mir grad eine... äh äh äh... Illuschtrierte isch mir hinter den Nachtisch gerutscht, wennscht du mir die grad... äh...

Mischa: Machen wir.

Pfleger  Mischa bückt sich. Er findet die Illustrierte zusammen mit einem 20-DM-Schein.

Mischa: So blöd ist doch keiner dahinter keinen Test zu vermuten. Nicht mal der Dieb. Was wollen Sie denn damit beweisen? Dass ich Oma Baskow nicht beklaut hab', wenn ich als ehrlicher Finder auftrete?

Landrat: Ok ok, es tut mir leid.

Mischa: Der Trick ist außerdem uralt. Ich bin das leid, dieses Gelaber und diese Verdächtigungen.

Landrat: Ich hab' doch schon g'sagt des tut mir leid. Was soll ich denn noch mache?

Mischa: Na ist ja gut. Es ist nicht gut. Wissen Sie, wir hatten mal 'nen echten Knacki hier, 'nen Mörder. Zu dem war ich genauso freundlich wie zu Jedermann. So, und jetzt geht's los, das Gequatsche. 

Pfleger Mischa nimmt die Puppe zu Hand.

Mischa: Der da, der hat sich doch damals mit dem Mörder so gut verstanden. Der hat bestimmt die Oma beklaut.

Landrat: Wenn du unschuldig bischt hascht auch kei Straf' zu erwarten.

Mischa: Werd' doch jetzt schon bestraft.

Landrat: Was isch denn das für eine komische Puppe?

Mischa: Ist für einen kleinen Jungen nebenan. Macht die Haushälterin vom Chef.

Landrat: So'n Ding möch i auch haben.

Mischa: Für Sie?

Landrat: Nein ach, für mei Enkelin.

Mischa: Achso. Ich frag' mal den Professor.

Schwester Christa begegnet Oberschwester Hildegard auf dem Klinikflur.

Oberschwester Hildegard: Oh, Schwester Christa?

Schwester Christa: Ja.

Oberschwester Hildegard: Ich hab' gehört Sie wollen uns verlassen?

Schwester Christa: Ja, das ist richtig.

Oberschwester Hildegard: Ach, das tut mir aber leid. Das tut mir wirklich sehr leid. Wir haben uns doch im Großen und Ganzen gut verstanden, nicht wahr?

Schwester Christa: Ich geh' ja auch ohne Klage.

Oberschwester Hildegard: Das freut mich. Das freut mich wirklich sehr. Kleine Reibereien gibt's ja wohl überall.

Pfleger Mischa kommt mit einem Patienten vorbei.

Mischa: 'Tschuldigung die Damen.

Oberschwester Hildegard: Also sowas. Sein Prozess beginnt ja nun auch bald. Und er tut als ob gar nichts wär. Eine Unverschämtheit. Na, ich hab' mein Geld ja jetzt immer bei mir, aber... die Patienten. Wer schützt die Patienten?

Schwester Christa: Mischa ist jetzt seit fast zwei Jahren hier und es musste noch nie ein Patient vor ihm geschützt werden.

Schwester Christa geht weiter.

Oberschwester Hildegard: Tja, wenn Sie meinen?

Im Krankenzimmer dreier Patienten. Zwei davon lachen herzhaft über einen Artikel in einer Zeitschrift. Schwester Christa tritt ein.

Patient: Das gibt es doch nicht.

Patient: Morgen, Schwester.

Schwester Christa: Morgen. So, Herr Kranitz. Ich bringe Ihnen etwas zur Beruhigung. Eins langt? Oder möchten Sie noch eins? So. Wasser. So, kann ich Ihnen helfen? So, fertig.

Patient Karnitz: Wie kann ich hier denn ruhig werden? Haben Sie denn kein Einzelzimmer für mich? Denen da geht's gut, mir nicht.

Schwester Christa: Ja, ich werde sehen was sich machen lässt, Herr Karnitz, mmmh?

Patient: Hier, guck' mal die.

Schwester Christa: Ja, meine Herren, können Sie nicht etwas Rücksicht nehmen?

Patienten beide: Jawoll, Schwester! (lachen weiter herzhaft)

Schwester Christa kommt ins Krankenzimmer des Landrats.

Schwester Christa: Guten Morgen, Herr Landrat.

Landrat: Hach, endlich mal wieder ein Mensch. Hier geht man ja ein.

Schwester Christa: Bitte?

Landrat: Ja, vor Langeweile, immer nur lesen, lesen, lesen, ich hab' schon die Blätter von dem Gummibaum gezählt.

Schwester Christa: So, wieviel sind's denn?

Landrat: Zuviel, Schwester, viel zu viel.

Schwester Christa: Ja, aber das ist unser bestes Zimmer und ein anderes aus der ersten Klasse ist nicht frei.

Landrat: Hach, i brauch' Gesellschaft. I pfeiff' auf die erschte Klasse. Des isch ja a Leichenhalle.

Schwester Christa: Da fällt mir was ein. Würden Sie auch in die zweite Klasse gehen?

Landrat: Ja, aber liebend gern, wenn des möglich wär'.

Schwester Christa: Tja, in der 32 liegen zwei Patienten die allerdings sehr lebhaft sind, sich dauernd Witze erzählen.

Landrat: Na, da hätt' i doch meine Unterhaltung. Wissen Sie, wenn der Mischa hier net zwei- oder dreimal am Tage reinkäm, i wär' schon eingeschrumpft vor Einsamkeit. Tja, der Mischa. Sagen Sie, der isch doch... der isch doch okay. Oder was meinen Sie?

Schwester Christa: Ja, das glaub' ich auch. Trotzdem sieht es, soviel ich gehört habe, nicht gut aus für ihn. Naja, ich werde sehen was sich für einen Tapetenwechsel tun lässt, Herr Landrat.

Landrat: Das isch recht, Schwester. I dank' Ihnen.

Bei Ehepaar Mattke zu Hause. Sie bekommen Besuch von einer Sozialarbeiterin.

Sozialarbeiterin: Sie sind doch der Hausbesitzer?

Herr Mattke: Äh, ja... äh... eigentlich ist das meine Frau. Aber kommen Sie doch rein. Hier, bitte.

Die Sozialarbeitern betritt die Wohnung.

Herr Mattke: Erna!

Frau Mattke: Ja?

Herr Mattke: Erna, komm' doch mal.

Frau Mattke: Guten Tag.

Sozialarbeiterin: Korres ist mein Name vom Sozialamt. Ich habe Probleme wegen der Rente und Sozialhilfe von Frau Baskow. Frau Baskow hat ja sehr wenig verdient mit ihrem kleinen Laden, fast gar nichts. Und die Rente war auch sehr klein. Deshalb lief ja auch bei uns ein Antrag auf Mietbeihilfe. 

Frau Mattke: Haja. Ja nun, ist ja Frau Baskow nun tot, nicht? Ähm... wollen Sie sich nicht setzen, bitte?

Sozialarbeiterin: Danke. Das sie tot ist ändert ja nichts wenn ein Antrag nachträglich gebilligt wird.

Frau Mattke: Ja ja, sicher. Was haben wir dann damit zu tun?

Sozialarbeiterin: Ganz einfach. Das Geld bekämen Sie ja, falls es seine Richtigkeit hat.

Frau Mattke: Das, das verstehe ich nicht.

Sozialarbeiterin: Schauen Sie mal. Das lag in den Papieren bei Frau Baskow. Und hier haben Sie immer Ihre Miteinnahmen quittiert bis einschließlich Juni. Juli und August sind nicht quittiert. Deshalb nehme ich an, dass Sie für Juli und August keine Miete bekommen haben. Sehen Sie, solche Zuschüsse sind zweckgebunden.

Herr Mattke: Nein nein, wir haben alles bekommen.

Sozialarbeiterin: Ja? Na schön, nur weil sie immer alles ordentlich quittiert haben, diese zwei Monate aber nicht. Das wäre ein Fehlbetrag von zweimal 225 Mark, also 450.

Frau Mattke: Ach... dann hab' ich's... eben vielleicht zweimal ver... vergessen zu quittieren. Das gib's ja nicht. Ähm... das Geld haben wir jedenfalls.

Sozialarbeiterin: Äh... Sie sind erstaunlich ehrlich, Frau Mattke. Das ist selten heutzutage.

Frau Mattke: Tja... ich... ich will nur das was mir zusteht. Ist die Sache damit jetzt erledigt?

Sozialarbeiterin: Ja, vielen Dank. Auf Wiedersehen.

Herr Mattke: Wiedersehen, Frau Korres. Kommen Sie, ich führ' Sie hinaus.

Sozialarbeiterin: Dankeschön.

Die Sozialarbeiterin geht.

Herr Mattke: Siehste?

Frau Mattke: Was heißt siehste? Schlimm wär's doch wenn ich gesagt hätte wir haben das Geld nicht bekommen. So ist doch alles in Ordnung.

Herr Mattke: Ja, deswegen biste auch so unruhig auf deinem Stuhl hin und her gerutscht. Du weißt genau, dass das nicht in Ordnung ist.

In der "Schwarzwaldklinik". Der Landrat und der Patient Karnitz tauschen die Zimmer.

Mischa: So, da sind wir. Ein fliegender Wechsel. Jetzt 'nen bisschen Power hier, komm'.

Verwaltungsdirektor Mühlmann kommt vorbei.

Mühlmann: Ja, was ist denn das? Eine Umbelegung?

Lernschwester Elke: Na, der Chefarzt hat zugestimmt.

Mühlmann: Also das ist doch...

Verwaltungsdirektor Mühlmann geht weiter.

Mischa: So, Herr Landrat. Das wär's. Tschüß.

Landrat: Danke, Mischa.

Pfleger Mischa verlässt das Zimmer.

Landrat: Tag, meine Herren.

Patient: Tag.

Landrat: Na? Hier soll ja fescht was los sein hab' i gehört.

Patient: Das kommt ganz auf Sie an.

Alle lachen herzhaft.

Bei Professor Brinkmann im Chefarztzimmer. Verwaltungsdirektor Mühlmann kommt rein.

Mühlmann: Das geht aber nicht, Herr Professor.

Prof. Brinkmann: Was geht nicht?

Mühlmann: Herr Kranitz ist ein Zweiter-Klasse-Patient.

Prof. Brinkmann: Ja, und Müllner ist ein Erster-Klasse-Patient. Sie haben einfach getauscht.

Mühlmann: Und wie soll ich das verwaltungstechnisch rechtfertigen? Die Kasse vom Herrn Landrat zahlt praktisch Zuschüsse die Herr Karnitz' gelichtet und die Kasse von Herrn...

Prof. Brinkmann: Karnitz will Ruhe und der Landrat will Gesellschaft. Was gibt's da für Probleme?

Mühlmann: Dass dieser Vorgang von keiner Verordnung, von keinem Punkt der Krankenhaussatzung abgedeckt wird.

Prof. Brinkmann: Wollen Sie erst eine Generalversammlung einbrufen?

Mühlmann: Aber Herr Professor.

Prof. Brinkmann: Es ist doch zum Wohle der Patienten.

Mühlmann: Naja...

Prof. Brinkmann: Und um die Patienten geht's, nicht um Paragraphen.

Mühlmann: Na, Vorschriften haben einen Sinn.

Prof. Brinkmann: Von Fall zu Fall, ja. Das allgemeine Wecken morgens früh um halb sechs, das hat zum Beispiel keinen. Dagegen sollten Sie mal angehen. Ach... äh... Herr Mühlmann, gut dass Sie da sind. Ich... ich hab' eine Durchschrift Ihres Briefes an Mischa Burgmann vor mir indem Sie schreiben: Ich ersuche Sie des Betriebsfriedens wegen sich an das Bundesamt zu wenden zwecks Verwendung in einem anderen Aufgabenbereich. Sagen Sie, Herr Mühlmann, wollen Sie den Jungen fertigmachen, oder was?

Mühlmann: Das Pflegepersonal ist fast geschlossene...

Prof. Brinkmann: Das Pflegepersonal... ja, ja, ja. Emotionen vom Pflegepersonal. Steht in Ihren Vorschriften, dass Sie denen nachgeben müssen? Aber es steht glaube ich auch was drin über Fürsorge gegenüber Schutzbefohlenen, nicht?

Auf dem Polizeirevier. Pfleger Mischa kommt vorbei.

Mischa: Tag. Ich bin da bestellt.

Pfleger Mischa klopft an.

Mischa: Tag, die Herren.

Polizist: Aha, unser Freund der Polizeibeamte beleidigt. Geht's gut?

Mischa: Nee.

Polizist: Na, es wird Ihnen gleich besser gehen. Wir tippen nämlich gerade ein neues Protokoll in der Diebstahlsache Baskow.

Polizist: Sie sind entlastet. Frau Mattke, die Hausbesitzerin, hat zugegeben das Geld genommen zu haben. Sie meint es stünde ihr zu weil Frau Baskow zwei Monatsmieten im Rückstand war.

Mischa: Mmmh, na und?

Polizist: Zwei Monatsmieten à 225 Mark, ha? Das erklärt auch die Summe von 450 Mark. Die Strafanzeige gegen Sie wird annuliert und... äh... was die alte Taschenuhr angeht werden die Ermittlungen eingestellt.

Mischa: Danke.

Polizist: Bitte.

Mischa: Aber ich muss Ihnen nicht vor Rührung um den Hals fallen, oder?

Polizist: Nein. Aber die toten Hosen können Sie ruhig zurücknehmen. Dann kriegen Sie auch keine Beleidigungsklage.

Mischa: Ok, ihr Uniformträger.

Polizist: Typisch Wehrdienstverweigerer. Wir könnten erwidern: Ok, Sie Wehrdienstverweigerer.

Mischa: Tja, das wär' nach dem Grundgesetz aber auch 'ne Beleidigung.

Alle lachen.

In der "Schwarzwaldklinik". Professor Brinkmann auf dem Weg zum Landrat. Auf dem Flur hört er Stimmen.

"Achzehn. Ja. Zwanzig. Ja. Zwo. Ja. Vier. Ja. Dreizehn. Ja. Vierzig. Ja. Ich bin auch weg. Nun zeig was du hast."

Professor Brinkmann tritt ein.

Landrat: Hach. Och, Professor, Jetzt ham ma grad die Grand mit Vieren verloren bloß weil i die Karte mit der linke Hand net packen kann. Hach, gilt doch gar net.

Patient: Dafür mogelt der Herr Landrat beim Karten verteilen.

Prof. Brinkmann: Naja, dann gleicht's sich ja wieder aus, nicht? Spielt mal schön weiter.

Alle lachen herzhaft.

Professor Brinkmann betritt das Zimmer von Herrn Karnitz.

Prof. Brinkmann: Na, Herr Karnitz, besser?

Patient Karnitz: Jaaa, Herr Professor, eine himmlische Ruhe. Da kann ich auch tagsüber mal 'nen Schläfchen einlegen.

Prof. Brinkmann: Na, das freut mich.

Patient Karnitz: Ich finde das sehr entgegenkommend von dem Herrn Landrat.

Prof. Brinkmann: Ach... äh... ganz so war das nicht. Sie lieben Ihre Ruhe und der Landrat liebt Gesellschaft und so ist jeder bestehens bedient, nicht?

Auf dem Klinikflur. Pfleger Mischa wird erwartet.

Lernschwester Elke: Er kommt.

Alle klatschen als Pfleger Mischa kommt.

Oberschwester Hildegard: Wir gratulieren Ihnen, Mischa. Niemand von uns hat ernsthaft die Beschuldigungen geglaubt

Mischa: Aus Ihrem Munde stimmt mich das besonders froh.

Oberschwester Hildegard: Sie haben immer unser Vertrauen.

Mischa: Mmmmh.

Professor Brinkmann kommt hinzu.

Mischa: Danke, Herr Professor, dass Sie zu mir gestanden haben. Was ich davon halten soll.

Oberschwester Hildegard: Wir sind alle so froh, dass es so gut ausgegangen ist.

Prof. Brinkmann: Na, du hörst es doch, nicht? Also freu' dich.

Mischa: Mmmmh.

Oberschwester Hildegard klopft Pfleger Mischa beherzt auf die Brust.

Schwester Christa verlässt die "Schwarzwaldklinik". Sie trifft auf Udo.

Udo: Christa! Ich konnte an der Abschiedsfeier nicht teilnehmen... wegen einer Operation.

Schwester Christa: Ich weiß.

Udo: Dann will ich mich wenigstens jetzt von Dir verabschieden und mich für diese und jene Blödheit entschuldigen. Du gehst nach Freudenstadt?

Schwester Christa: Ja.

Udo: Alles in Ordnung zwischen meinem Vater und dir?

Schwester Christa: Es ist jedenfalls kein Abschied von ihm, wenn ich hier weg gehe.

Udo: Das freut mich. Christa, ich wollte dich fragen ob... ob wirklich alles bereinigt ist zwischen uns. Weil zwischen meinem Vater und mir auch wieder ein gutes Verhältnis herrscht. Und falls du mal meine Stiefmutter werden solltest, ich finde... da sollte es keine Rückstände geben.

Schwester Christa: So sehe ich das auch. Allerdings woher soll ich wissen ob wirklich alles bereinigt ist?

Udo: Nein, ist es wohl noch nicht ganz. Ich hab' mich noch dafür zu entschuldigen, dass ich damals die Pillen vertauscht habe. Das war eine sehr schlechte Idee.

Schwester Christa: Ja du, das war es. Aber das bleibt unter uns. Ich will gerade zu deinem Vater fahren und Auf Wiedersehen sagen.

Udo: Alles Gute für dich.

Schwester Christa: Für dich auch.

Bei Professor Brinkmann zu Hause. Käti gießt die Blumen. Schwester Christa kommt vorbei.

Schwester Christa: Guten Tag, Käti.

Käti: Er ist weg, in die Berge. 

Schwester Christa: Och, das ist schade. Ich wollte in etwa drei Stunden losfahren. Ich könnte also noch eine Weile warten.

Käti: Wenn Sie meinen, aber... wenn er in die Berge ist dauert's lange.

Schwester Christa: Haben Sie einen Kummer, Käti?

Käti: Ich? Nein. Der Professor hat einen. Also hab' ich auch einen.

Schwester Christa: Wegen mir?

Käti: Na was denn sonst? Das ist noch gar nicht so lange her, da war das Glück anscheinend perfekt. Und jetzt? Ja und nein und ich weiß nicht, kommt Zeit kommt Rat. Die Zeit kommt nicht, die Zeit geht. Was kommt, das ist der Zweifel... und die Ungewissheit.

Schwester Christa fährt in die Berge und findet Professor Brinkmann in einer Hütte.

Schwester Christa (flüsternd zu Jerry): Ah, da seid ihr.

Schwester Christa streicht Professor Brinkmann über den Kopf.

Schwester Christa: Tag, Klaus.

Prof. Brinkmann: Hach, mein Gott, wie schön. Ich hab's ja gefühlt, dass du noch kommst. Magst du was? Magst' was trinken?

Schwester Christa: Ja.

Prof. Brinkmann: Komm', geh' nach drüben, ich hol' was.

Professor Brinkmann holt einen Krug und zwei Becher.

Prof. Brinkmann: Sag' mal, musst du nicht heute Abend noch in Freundenstadt sein?

Schwester Christa: Morgen Früh reicht auch.

Prof. Brinkmann: Morgen Früh?

Schwester Christa: Die Sonne kommt.

Prof. Brinkmann: Die hat auch gewusst, dass du kommst.

Schwester Christa: Noch traurig?

Prof. Brinkmann: Freudenstadt ist so weit.

Schwester Christa: Och, 80 Kilometer. Wir besuchen uns gegenseitig. Und wir werden ein Vermögen vertelefonieren.

Prof. Brinkmann: Du wirst dich gefälligst um dein Medizinstudium kümmern, hörst du?

Schwester Christa: Ja.

Prof. Brinkmann: Was ist zum Beispiel eine Hyperchromasie?

Schwester Christa: Vermehrter Chromatingehalt der Zellkerne.

Prof. Brinkmann: Na bravo.

Schwester Christa: Und was ist ein Alteralbenergeliebter?

Prof. Brinkmann: Das gibt's nicht.

Schwester Christa: Na sicher gibt es das. Das ist ein alter... alberner... Geliebter. Und das bist du.

Professor Brinkmann und Schwester Christa küssen sich.

 

 

 

 

 

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