Die Schwarzwaldklinik

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Der Verkehrsverein und seine Gründer



Noch einmal sollte ein entscheidender Impuls für die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Glottertal aus dem Glotterbad kommen. Direktor Henke initiierte zusammen mit Erich Heilmann und einer Gruppe Glottertäler die Gründung eines Verkehrsvereins. Bis 1954 stand Direktor Henke diesem Verein vor, bevor er von dem späteren Glottertäler Ehrenbürger Erich Heilmann geleitet wurde. Henke sah genauso wie zuvor schon Ernst Rossmy eine Chance für die Zukunft des Glotterbads in der Zusammenarbeit mit den Glottertalgemeinden, im Ausnutzen aller Vorzüge dieses Ortes. So ist auch er und in viel größerem Maße noch sein Nachfolger Heilmann zu einem großen Teil mitverantwortlich dafür, dass das Glottertal nicht zu einer reinen Wohngemeinde wie viele Nachbardörfer wurde, sondern sich als erfolgreicher und überaus bekannter Fremdenverkehrsort etablieren konnte.

Zunächst drängte man Privatleute im Tal dazu, Zimmer für den Fremdenverkehr zur Verfügung zu stellen. Ausserdem wurden Prospekte verschickt, Reisebüros angeschrieben, Annoncen in Zeitungen veröffentlicht. Man knüpfte Kontakte zu Firmen in der näheren und weiteren Umgebung, um die Firmenangehörigen dazu zu bewegen, im Glottertal ihre Werksferien zu verbringen. Erich Heilmann organisierte und koordinierte die verschiedenen Aktivitäten der Vereinsmitglieder. Das erste Büro des Vereins war im ehemaligen Friseursalon Hans Schill untergebracht.

Zusammen mit dem Busunternehmer August Wisser reiste Schill durch ganz Deutschland, um für das Glottertal die Werbetrommel zu rühren. Dass der Verein Erfolg hatte, sieht man daran, dass die Zahl der Fremdenbetten sich von 1951 bis 1970 von 17 auf 700 erhöhte.

Vor allem aber Erich Heilmann tat sehr viel für den aufkommenden Fremdenverkehr. Am 3. Juni 1909 in Karlsruhe geboren, kam er 1946 nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft als Lehrer in das Glottertal, 1963 wurde er zum Ohrensbacher Schulleiter, von 1966 bis 1947 leitete er als Rektor die neu erbaute Schurhammerschule. Zusammen mit seiner Frau Hedwig, geborene Ruff, einer geborenen Freiburgerin, die ebenfalls an der Schurhammerschule unterrichtete, setzte er sich unermüdlich für das Wohl seiner neuen Heimat ein.

Heimatabende und Konzerte, die zunächst im Hirschensaal stattfanden, wurden von ihm arrangiert, er führte als brillanter Redner durchs Programm. Bei Jubiläen und bei Neueröffnungen von Gasthäusern war er es, der die Festschriften zusammenstellte, die Festreden hielt. Ausserdem war er in dieser Zeit Mitglied des Arbeitsausschusses für Fremdenverkehr im damaligen Landkreis Freiburg unter Landrat Oswald. Auch hier hat er häufig segensreich für den aufkommenden Fremdenverkehr im Tal und der Region gewirkt. Als Denkmalpfleger für das Glottertal setzte sich Erich Heilmann unter anderem für die Instandsetzung des Flammhofes und die Restaurierung des Fachwerks bei den Gasthöfen "Kreuz" und Schloßmühle" ein. Im Tal selber wurde die Kooperation mit der Kurklinik Glotterbad überlegt, wie man den Aufenthalt im Glottertal für den Gast attraktiver machen könnte. In dieser Zeit erbaute die Gemeinde ein neues Freibad und eine Festhalle mit Hallenbad. Vom Verkehrsverein wurde in Zusammenarbeit mit den hiesigen Vereinen ein Freizeitprogramm für den Gast zusammengestellt.

In Anerkennung all dieser seiner verdienstvollen Tätigkeiten für die Gemeinde wurde Erich Heilmann 1974 zum Ehrenbürger von Glottertal ernannt. 1976 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Im Jahre 1970, dem Jahr der Zusammenlegung der vier Glottertalgemeinden, wurde bei der Generalversammlung des Vereins völlig überraschend dessen Auflösung bekanntgegeben. Nach dem Rücktritt des Vorsitzenden Rektor Heilmann und des Vertreters des Glotterbads, Dr. Steinrücken, konnte kein neuer Vorstand gefunden werden. Trotz der Bitten des damaligen Bürgermeisters August Strecker wurden die Aufgaben des Vereins in die Hände der Gemeindeverwaltung gelegt.

 

 

 

 

 

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