Die Wunderquelle (2)
Professor Brinkmann geht ins Chefarztzimmer und trifft aud Dr. Schäfer.
Prof. Brinkmann: Na, was gibt's?
Dr. Schäfer: Oh, na hier ist der Bericht von diesem Bruno Latschey nach dem sie gefragt haben.
Prof. Brinkmann: Latschey? Wer ist Latschey?
Dr. Schäfer: Na, das ist der der vom Wunderwasser wieder sehen kann.
Prof. Brinkmann: Ahja, ich erinnere mich. Aber den Unterlagen hier nach konnte er bei uns schon wieder sehen, nicht?
Dr. Schäfer: Ja, das ist ein merkwürdiger Fall. Angeblich war er inzwischen auf dem einen Auge wieder blind, aber ich habe erfahren, dass er eine gewisse Summe nur mal eben kurzfristig erblindet ist um dann durch ein paar Tropfen von diesem Wunderwasser eben wieder geheilt zu werden.
Prof. Brinkmann: Aber kuriert hat sich hauptsächlich die Gemeinde.
Dr. Schäfer: Ja.
Prof. Brinkmann: Um die Massen besser abfertigen zu können wollen sie sogar eine Pipeline bauen oder eine Schneise in den Wald schlagen (lacht).
Dr. Schäfer: Ich hab's gelesen. Das Wunderwasser gibt's inzwischen auch am Kiosk und in sämtlichen Kneipen.
Prof. Brinkmann: Jaja, nur bei uns noch nicht, nicht? Mein Gott, wie rückständig wir sind.
Dr. Schäfer: Ja, kann man sagen.
Bei Dr. Rens zu Hause. Er wälzt sich vor Schmerzen im Bett, steht auf und geht zum Telefon um seine Mutter anzurufen.
Frau Rens: Hier Rens.
Dr. Rens: Ich bin's Mama. Wollte nur mal wieder hören wie es dir geht.
Frau Rens: Naja, mal so, mal so. Heute nicht so besonders.
Dr. Rens: Warum meldest du dich dann nicht?Du weißt doch, dass ich sofort komme wenn es dir nicht gut geht.
Frau Rens: Aber mein lieber Junge, wenn man alt ist fühlt man sich nie so besonders gut.
Dr. Rens: Ich komme sofort, Mama.
Frau Rens: Ja, aber... hast du denn keinen Dienst? Kannst du denn?
Dr. Rens: Natürlich kann ich. In einer Stunde bin ich da. Wiederhören, Mama.
In der Schwarzwaldklinik. Professor Brinkmann bei Dr. Schäfer.
Prof. Brinkmann: Was höre ich? Rens ist nicht gekommen?
Dr. Schäfer: Nein, er hat die Nachtschwester angerufen. Er ist zu seiner Mutter gefahren, weil es ihr nicht gut geht.
Prof. Brinkmann: Ihm geht's doch selber nicht gut. Weiß er das nicht?
Dr. Wolters kommt hinzu.
Dr. Wolters: Vielleicht will er das nicht wissen.
Prof. Brinkmann: Also gut, wenn er nicht da ist, dann kann man ihn auch nicht operieren.
Elena Bach kommt ins Ärztezimmer.
Elena Bach: Warum ist der Eingriff Rens abgeblasen worden? Kann mir das jemand sagen?
Dr. Wolters: Er musste zu seiner kranken Mutter.
Dr. Rens bei seiner Mutter zu Hause.
Frau Rens: Ich freue mich ja immer wenn du kommst, mein Junge. Aber diesmal...
Dr. Rens verzerrt das Gesicht vor Schmerzen.
Frau Rens: Du hast doch was.
Dr. Rens: Was soll ich denn haben, Mama?
Frau Rens: Du verziehst das Gesicht...
Dr. Rens verkrampft sich plötzlich.
Frau Rens: Und jetzt. Hast du was am Bauch?
Dr. Rens: Nein nein.
Dr. Rens wird mit dem Rettungswagen in die Schwarzwaldklinik gebracht. Dort wird es schon erwartet. Fräulein Meis kündigt seine Einlieferung an.
Fräulein Meis: Dr. Rens wird gleich eingeliefert.
Prof. Brinkmann: Was?
Fräulein Meis: Ja, mit dem Rettungswagen. Es heißt er ist beim Frühstück zu Hause zusammengebrochen. Operieren sie?
Prof. Brinkmann: Natürlich. Trommeln sie die anderen zusammen.
Fräulein Meis: Ja.
Prof. Brinkmann: Sowas gibt's ja gar nicht.
Oberschwester Hildegard bereitet Dr. Rens für die OP vor.
Oberschwester Hildegard: So, gleich werden sie abgeholt. Dann geht's los.
Professor Brinkmann kommt rein und Oberschwester Hildegard verlässt das Zimmer.
Prof. Brinkmann: Na?
Dr. Rens: Ich lauf' nicht wieder weg, Herr Professor.
Prof. Brinkmann: Na, das weiß ich noch nicht. Ich komm' lieber her und pass auf.
Dr. Rens: Ich habe schon immer Angst vor Operationen und Narkosen gehabt.
Prof. Brinkmann: Vielleicht hat's eben ein wenig an Zuspruch, an seelischer Betreuung gefehlt. Tja, Ärzte sind auch nur Menschen und jeder Mensch hat Angst vor Operationen... vor dem... vor dem ausgeliefert sein. Und dabei kann ein gutes Wort Wunder wirken.
Dr. Rens: Ja, ich habe ja selber immer die Flucht in Fachausdrücke angetreten wenn ich einen Patienten über den Operationsverlauf zu informieren hatte. Wenn ich merkte jemand will das Gefühl von Geborgenheit von mir haben, dann... ich will ganz einfach... ja, ich will ganz einfach, dass jemand zu mir sagt: Du, das läuft alles prima. Du bist bei uns bestens aufgehoben.
Prof. Brinkmann: Junge, das läuft bei uns alles prima. Du bist bei uns bestens aufgehoben. Gut?
Dr. Rens: Danke Professor.
Oberschwester Hildegard tritt ein.
Oberschwester Hildegard: So, die Messer sind gewetzt. Es wird auf die Schlachtbank gebeten.
Dr. Rens: Die bewährte Seelenmassage unserer Oberschwester.
Oberschwester Hildegard: Für Ausreißer wird die Narkose mit dem Holzhammer ausgeführt. Für Chirurgen mit doppelter Wucht. Ist das klar?
Dr. Rens: Alles klar, Oberschwester.
Prof. Brinkmann: Naja, sie waren ja mal wieder entzückend, Schwester.
Oberschwester Hildegard: Nicht wahr?
Prof. Brinkmann: Tja.
Dr. Rens wird operiert.
Udo: Na, das war höchste Zeit.
Prof. Brinkmann: Nochmal hätte er nicht abhauen dürfen. So. Du kannst zumachen, Udo.
Udo: Fortlaufende Naht bitte.
Bei Professor Brinkmann zu Hause.
Prof. Brinkmann: Hehe, Käti, hör' dir das mal an. Der Landrat, der sich für das Wunderwasser so stark gemacht hat weil es die heimische Wirtschaft belebt, ist nach Bad Rahenstein zur Kur gefahren. Tja, was sagst du? Er scheint echtes und staatlich geprüftes Heilwasser in einem Kurort der heimischen trüben Brühe doch vorzuziehen wenn es sich um seine eigene Gesundheit handelt, jaha. Sag mal, das interessiert dich wohl nicht, was?
Käti: Nein.
Prof. Brinkmann: Trinkst du das etwa auch?
Käti: Ja.
Prof. Brinkmann: Mach' keine Witze.
Käti: Das ist kein Witz.
Käti geht raus.
Prof. Brinkmann (zu Jerry): Sag' mal, was sagst du dazu? Die Käti trinkt von diesem Wunderwasser. Gibt's das? Schau' mich doch mal an. Was sagst du denn dazu? Die spinnt doch. Find'st du nicht?
Käti kommt mit einer Flasche Wunderwasser zurück.
Käti: So, bitte.
Prof. Brinkmann: Käti, du lebst in einem Arzthaushalt. Du kannst doch nicht auf solchen faulen Zauber reinfallen.
Käti: Ein Schluck und meine Migräne ist wie weggeblasen. Könntest du schon etwas gegen meine Migräne ausrichten? Nein. Das ist peinlich für dich als Arzt, das gebe ich zu. Es trifft dich am Nerv deiner Existenz.
Prof. Brinkmann: Käti, dieses Wasser hier enthält Kolibakterien. Und das Gesundheitsamt überprüft zurzeit ob es verantwortet werden kann, dass hunderte von diesen...
Käti: Ja, ich weiß. Deshalb habe ich mir auch einen großen Vorrat angeschafft damit ich genug hab', wenn sie die Quelle mal sperren.
Prof. Brinkmann: Oh nein.
Käti: Oh doch. Und gegen dein Sodbrennen ist es bestimmt auch gut. Na trink' mal 'nen Becher. Wenn es geholfen hat wirst du anders reden.
Prof. Brinkmann: Käti, wenn ich heute ein Radieschen esse und morgen ist zufällig mein Rheuma besser, dann kann ich doch auch nicht sagen Radieschen helfen gegen Rheuma.
Käti: Radieschen helfen auch nicht. Aber das Wasser aus der Quelle das hilft.
Prof. Brinkmann: Du, aber sag's keinem, nein? Es kränkt mich.
Käti: Ts!
Bei der Wunderquelle.
Polizist: Bitte, bitte, zurückbleibe. Die Quelle isch auf amtliche Anordnung geschlosse.
Frau: Ja warum denn?
Mann: Wir wollen endlich unser Wasser haben.
Professor Brinkmann kommt zur Wunderquelle.
Polizist: Tag Herr Professor.
Prof. Brinkmann: Grüß sie Gott.
Polizist: Wenn sie zur Wunderquelle wollen, da läuft nichts mehr.
Prof. Brinkmann: Ich will nur mal sehen.
Die Menschen an der Absperrung beschweren sich über Prof. Brinkmanns Zutritt zur Quelle.
An der Wunderquelle.
Ordnungsbeamter: Das tröpfelt nur noch.
Polizist: War das alles?
Ordnungsbeamter: Joa. Der Herr Professor kommt.
Polizist: Ah, Herr Professor, guten Tag.
Prof. Brinkmann: Tag. Na, hat die Wunderquelle ihren Geist aufgegeben?
Polizist: Gott sei Dank, die liebst ihre närrisch. Die denke der Schnupfe isch therapier und sie wäre ihre Zipperli für alle Zite los.
Prof. Brinkmann: Tag meine Herren.
Ordnungsbeamte: Tag Herr Professor.
Prof. Brinkmann: Tjaja, der Glaube versetzt nicht immer Berge.
Nachts bei Professor Brinkmann zu Hause. Die Klospülung geht. Professor Brinkmann sieht nach und trifft Käti im Bad.
Käti: Ich äh... hab' etwas Durchfall.
Prof. Brinkmann: So. Na etwas ist gut. Ich hör nur die Spülung rauschen hör' mal.
Käti: Ich hab' was dagegen eingenommen.
Prof. Brinkmann: Ach du hast was dagegen eingenommen. Du, von dem Wunderwasser kann das nicht kommen, was?
Käti: Nein.
Prof. Brinkmann: Nein.
Käti: Ich... äh... hab' ein paar unreife Pflaumen gegessen.
Prof. Brinkmann: Achso, du hast ein paar unreife Pflaumen gegessen. Weißt du, Käti, ich will mich ja nicht als Fachmann hier aufspielen, nicht? Gegen dich bin ich ein medizinischer Laie. Aber irgendwann habe ich mal gehört, dass Kolibakterien Darmbeschwerden verursacht.
Käti: So, meinst du?
Prof. Brinkmann: Ja. Aber das muss ja bei dir nicht sein, nicht? Du hast einfach nur unreife Pflaumen gegessen, nicht?
Käti: Jawohl.
Prof. Brinkmann: Allerdings, weißt du, wenn ich mir das richtig bedenke wenn dieses Wunderwasser gegen alles hilft, warum dann nicht gegen Durchfall, ha? Du solltest nicht so zimperlich sein und mal einen ordentlichen Schluck davon trinken. Komm!
Käti nimmt das Glas mit dem Wunderwasser und kippt es ins Waschbecken.
Käti: So, was willst du nun?
Prof. Brinkmann: Aber Kätilein, deine Migräne.
Käti: Hach, meine Migräne ist auch wiedergekommen trotz dieses Wassers.
Prof. Brinkmann: Nein. Och, das tut mir aber leid.
Käti: Ach, das tut dir gar nicht leid.
Prof. Brinkmann: Doch.
Käti: Ach, du bist sogar ausgesprochen schadenfroh.
Prof. Brinkmann: Aber Käti.
Käti: Du sitzt da auf deinem hohen medizinischen Ross und machst dich über mich lustig. Oh, oh, Gott ist das furchtbar...
Prof. Brinkmann: Schon wieder? Nein, kommst... oh, oh...
Käti: Geh, geh, raus...
Prof. Brinkmann verlässt das Bad und geht lachend ins Schlafzimmer.
Professor Brinkmann und Käti auf dem Wochemarkt.
Käti: Na, wie wär's mit 'ner Wurst?
Prof. Brinkmann: Na, ich hab' doch jetzt die Zuckerwatte, Käti.
Standbetreiber: Sagen sie mal, sind sie nicht der Professor?
Prof. Brinkmann: Ja.
Standbetreiber: Aus der Schwarzwaldklinik? Natürlich. Sie haben doch damals meine Mutter operiert. Wissen sie das nicht mehr?
Prof. Brinkmann: Bestimmt.
Standbetreiber: Mami, komm' doch mal her.
Mutter: Was gibt's denn?
Standbetreiber: Kennst du den?
Mutter: Ja, natürlich. Der hat doch meine Galle operiert. Und seitdem geht's mir ja so gut. Guten Tag Herr Professor.
Prof. Brinkmann: Grüß sie, grüß sie.
Mutter: Komm', pack ihm doch mal eine Wurst ein.
Standbetreiber: Ja, gerne. Hier, Herr Professor.
Prof. Brinkmann: Dankeschön, danke. Na, da siehst du jetzt wie beliebt ich bin.
Käti: Ach, eitel bist du.
Wenig später sieht Professor Brinkmann Schwester Christa zusammen mit einem Mann. Sie winkt ihm zu.
Schwester Christa: Ach, hallo. Du schau mal, da ist der Professor.
Schwester Christa und der Mann kommen auf Professor Brinkmann und Käti zugelaufen.
Schwester Christa: Darf ich euch mit Alfred bekannt machen? Alfred, das ist der Professor von dem ich dir erzählt habe und Käti.
Alfred: Guten Tag.
Prof. Brinkmann: Angenehm, Brinkmann. Entschuldigen sie, wenn ich ihnen mit Netz und Zuckerwatte...
Schwester Christa: Alfred ist auf der Durchreise. Er studiert Maschinenbau in Braunschweig.
Alfred: Ich hab' meine Schwester zwei Jahre nicht mehr gesehen.
Prof. Brinkmann: Ach, da bin ich aber sehr erfreut ihre Bekanntschaft... Käti... Käti, das ist nämlich der Bruder von Christa.
Käti: Ja, ich hab's gehört.
Schwester Christa: Oh, wir stehen im Parkverbot. Ach, ist schon passiert. Du, Entschuldigung, Entschuldigung...
Prof. Brinkmann: Ein sehr sympathischer Mensch, findest du nicht?
Käti: Ja ja, weil er ihr Bruder ist. Und wie war dein Urteil bevor du das wusstest?
Prof. Brinkmann: Hach!
In der Schwarzwaldklinik. Schwester Christa trifft auf Professor Brinkmann.
Prof. Brinkmann: Christa. Warst du eben bei Rens?
Schwester Christa: Ja.
Prof. Brinkmann: Na, wie geht's ihm?
Schwester Christa: Er ist glücklich wie ein Kind. Er freut sich, dass er lebt und kann es gar nicht fassen, dass er es überstanden hat.
Prof. Brinkmann: Irgendwie hinreißend, nicht?
Schwester Christa: Ja. Ich will gerade Mischa zu ihm schicken. Rens braucht jemanden dem er ununterbrochen erzählen kann wie man sich nach einer gelungenen Operation fühlt.
Professor Brinkmann blickt sich um.
Prof. Brinkmann: Ich liebe dich.
Schwester Christa: Ja?
Prof. Brinkmann: Ja. Ich bring' dich morgen zum Bahnhof, nicht? Wann geht doch nochmal dein Zug?
Schwester Christa: Acht Uhr Elf. Tu's aber bitte lieber nicht. Ich muss auf Bahnhöfen immer weinen.
Prof. Brinkmann: Na, dann weinst du eben. Du, das befreit.
Schwester Christa: Na gut. Ähm, du dachtest mein Bruder sei ein Freund, nicht?
Prof. Brinkmann: Natürlich. Ich bin schrecklich eifersüchtig.
Beide lachen und trennen sich.
Professor Brinkmann besucht Dr. Rens.
Prof. Brinkmann: Na?
Dr. Rens: Ah, Herr Professor. Kommen sie. Setzen sie sich zu mir.
Prof. Brinkmann: Wie geht's denn?
Dr. Rens: Danke, gut. Ich muss ihnen erzählen wie sich ein Arzt als Patient in seiner eigenen Klinik fühlt.
Prof. Brinkmann: Na, wie fühlt er sich?
Dr. Rens: Wunderbar.
Beide lachen.
Dr. Rens: Als ich aus der Narkose aufwachte wollte ich als erstes die Oberschwester Hildegard küssen.
Prof. Brinkmann: Nein.
Dr. Rens: Ja, ich war erstaunt, dass sie meinen Wunsch nicht erwiderte.
Prof. Brinkmann: Warum waren sie erstaunt?
Dr. Rens: Ja, da haben sie recht. Ich glaub' ich muss mich bei ihr entschuldigen.
Pfleger Mischa tritt ein.
Dr. Rens: Ach, Mischa. Kommen sie. Setzen sie sich zu mir.
Prof. Brinkmann: Mischa, Dr. Rens möchte ihnen erzählen wie sich ein Arzt als Patient in seiner eigenen Klinik fühlt. Setzen sie sich hin und hören zu.
Pfleger Mischa: Na los, wie fühlt sich ein Arzt als Patient in der eigenen Klinik?
Dr. Rens: Wunderbar. Als ich aus der Narkose aufwachte wollte ich als erstes die Oberschwester Hildegard küssen.
Pfleger Mischa: Nee, was würde ich nicht tun.
Professor Brinkmann und Schwester Christa am Bahnhof. Eine Ansage ertönt über den Lautsprecher am Bahnsteig: "Titisee Schwarzwaldexpress über Offenburg - Freiburg."
Prof. Brinkmann (zu Jerry): Ale`, komm, hopp, hopps, so.
Professor Brinkmann und Schwester Christa im Zug.
Schwester Christa: Ach, da schau.
Prof. Brinkmann (zu Jerry): So, komm', mach hopp, so, na komm, so ist gut.
Schwester Christa: Na dann, machs gut Jerry, hä, du. Und du auch (gibt Professor Brinkmann einen Kuss).
Ansage am Bahnsteig: "Bitte einsteigen und Türen schließen."
Schwester Christa: Du, der Zug fährt gleich ab. Beeil dich.
Professor Brinkmann: Ach was. Der fährt nie pünktlich ab.
Der Zug fährt los.
Prof. Brinkmann: Ich komm' ein Stück mit und fahr mit dem Taxi zurück.
Schwester Christa: Ha, du bist verrückt. Was hast du denn davon?
Prof. Brinkmann: Ich bin eine viertel Stunde länger bei dir. Und Jerry fährt auch gern mit der Bahn.
Beide lachen und küssen sich.
Der Zug fährt durch die Landschaft. Ansage am Bahnsteig: "Hinterzarten."
Schwester Christa: Klaus, mach keinen Unsinn.
Prof. Brinkmann: Nein.
Schwester Christa: Du musst jetzt raus. Oder willst du noch mit bis Freiburg.
Prof. Brinkmann: Bis Westerland.
Schwester Christa: Bis ...
Prof. Brinkmann: Bis Westerland, ja. Zum Ärztekongress für drei Tage. Naja, zuerst sah es so aus als ging das nicht, aber dann hab' ich mich mit den Kollegen in Freiburg geeinigt.
Schwester Christa: Ja aber... du hast doch kein Gepäck.
Prof. Brinkmann: Alles schon vorausgeschickt. Von Westerland bis Kampen sind's nur ein paar Kilometer. Und der Kongress tagt ja auch nicht von früh bis spät in die Nacht.
Schwester Christa: Du bist unmöglich.
Prof. Brinkmann: Das weiß ich.
Schwester Christa: Und verlogen.
Prof. Brinkmann: Na, was soll ich machen? Im Grunde genommen ist aber Jerry schuld.
Schwester Christa: Oh, ja?
Prof. Brinkmann: Ja, der wollte mal am Strand entlang jagen.
Schwester Christa: Jaja.
Beide lachen und setzen ihre Reise fort.
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