Das Vereinsleben nach dem Weltkrieg
Nach Kriegsende machten sich die Überlebenden daran, ihr Leben wieder zu ordnen, wieder ein intaktes dörfliches Leben aufzubauen. Dazu gehörten auch die Vereine, die den Menschen in ihrer Not Halt und Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben konnten.
Viele der alten Vereine wurden wieder ins Leben gerufen, neue Vereine aus der Taufe gehoben. Bemerkenswert ist, dass es nie einen Verein gab, der nur in einer der Gemeinden des Glottertals bestand. Alle noch existierenden und auch alle wieder verschwundenen Vereine waren Vereine für das ganze Glottertal. So identifizierten sich die Obertäler genauso wie die Föhrentaler, die Ohrensbacher wie die Untertäler, so „verstritten“ sie untereinander auch oft waren, nach außen immer mit „ihren Fußballern, ihrer Musik, ihren Sängern, etc.“. Die Vereine im Tal hatten so großen Anteil daran, dass sich die Menschen hier immer als Glottertäler empfanden. Ebenso wichtig waren und sind die Vereine für die Integration neuer Mitbürger, die sicherlich nicht leicht Zugang zu den Einheimischen finden konnten und können. Für die Heimatvertriebenen, die nach dem Kriege ins Tal kamen, boten die Vereine eine willkommene und gern genutzte Integrationshilfe. Manche Familie wurde durch ihr Engagement sehr schnell als Einheimische akzeptiert, andere scheiterten, gerade weil sie sich der Bedeutung der Vereine für das Zusammenleben im Tal nicht bewusst waren. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.
Oft sind es auch die Kinder, die die Eingliederung im Tal erleichtern. Man schickt den Sohn, die Tochter zum „Kicke“ oder zur „Musik“, trifft dabei andere Eltern und findet so den erwünschten Kontakt.
Ebenso helfen die diversen Vereine heute mit, dass die jungen Leute im Tal miteinander in Kontakt bleiben. Sie sind ab dem 10. Lebensjahr verstreut auf verschiedene Schulen, verbringen dort auch oft den Nachmittag mit den Schulkameraden aus Denzlingen, Gundelfingen, Stegen oder Freiburg. Nur nachmittags oder abends beim Training, bei der Probe, am Wochenende beim Spiel vor dem Konzert, trifft man seine Altersgenossen aus dem Tal und hat so Kontakt zu ihnen.
Welche Vereine in den Jahren nach dem Krieg gegründet wurden, kann der folgenden Aufzählung entnommen werden:
Aufzählung der Vereine im Jahre 1994:
1. Akkordeon-Trachtengruppe
Mai 1952, Hubert Rombach
2. BLHV-Ortsverband
1946, Erwin Reichenbach
3. Brieftaubenzuchtverein
09047 „An Elz und Glotter“
24.2.1986, Bernhard Beha
4. DLRG, Ortsverein
1961, Martin Hoeser
5. DRK, Ortsgruppe Glottertal
10.3.1963, Eugen Jehle
6. Freiwillige Feuerwehr Glottertal
1938/39, Julius Reichenbach
7. Glottertäler Schützen e.V. 1579
1579, Bernhard Wegner
8. Glottertäler Sportfischer
25.11.1986, Hermann Schneider
9. Hegering Glottertal
1965, Georg Reichenbach
10. Imkerverein Glottertal
12.2.1928, Thomas Lindinger
11. Jagdhornbläser Glottertal
30.4.1968, Julie Lickert
12. Katholischer Kirchenchor Glottertal
24.6.1927, Claudia Mayer
13. Katholische Landjugend Glottertal
1965, Martina Löffler
14. Kleintierzuchtverein C 55 Freiburg-Glottertal e.V.
1917, Erwin Gutmann
15. Heimat- und Laienspielgruppe Glottertal
23.2.1983, Georg Reichenbach
16. Landfrauengruppe
1987, Berta Meder
17. Katholische Frauengemeinschaft Glottertal
1911, Rosemarie Föhrenbach
18. Narrenzunft Glottertäler Triibl e.V.
1969, Peter Beck
19. Naturschutzgruppe
1984, Friedhelm Fischer
20. Reit- und Fahrverein
1964, Tanja Ganzmann
21. Sängerbund Glottertal
1903, Hanspeter Prögel
22. Schwarzwaldverein Ortsgruppe Glottertal
29.11.1967, Hanspeter Herbstritt
23. Sportverein Rot-Weiß Glottertal
1927, Claus Vorgrimmler
24. Tischtennis-Club Glottertal
4.4.1971, Bernhard Beha
25. Trachtenkapelle Glottertal
1826, Bernhard Würzburger
26. Wanderfreunde IVV St. Peter-Glottertal e.V.
1.1.1977, Helmut Kürner
27. Rad Club Glottertal e.V.
9.2.1991, Werner Ruf
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